Das grüne Klassenzimmer

Umweltbildungsprojekt

Das Grüne Klassenzimmer“ – Experimente statt trockener Theorie

Der Verein Bildungschance e.V. hat sich zum Ziel gesetzt durch gruppenübergreifende Maßnahmen Bildungsthemen einer breiten Bevölkerungsschicht zugänglich zu machen. Neben sozialen Fragestellungen werden besonders Umweltbildungsthemen und die Interaktion verschiedener gesellschaftlicher Gruppen untereinander für eine nachhaltige regionale Entwicklung beleuchtet.

Das Außergewöhnliche an dieser Bildungsmaßnahme ist, dass Wissen durch Beobachten, Experimentieren und eigenes Tun, – also durch Erlebnisse -, erworben wird. Was man mit eigenen Händen getan hat, selbst in Versuchen entwickelt und mit allen Sinnen erlebt hat, bleibt weit besser im Gedächtnis verankert als trockene Theorie. Die Inhalte der Bildungsmaßnahme umfassen z.B. folgende Themenbereiche:

  • Wie kann ich persönlich Abfall vermeiden?
  • Was hat Klimaschutz mit meinem Bioabfall zu tun?
  • Wie wird aus Bioabfall Strom und Wärme gewonnen?
  • Wie wertvoll ist Kompost für Felder und für meinen eigenen Garten?
  • Aus was besteht Papier und wie wird es recycelt?

Dies sind nur einige der Fragen, welche in diesem Projekt praxisnah beantwortet werden. In den Schulungsmodulen, den Experimenten und der praktischen Arbeit zeigen wir Schülern, was Kreislaufwirtschaft bedeutet und wie dies tagtäglich gelebt werden kann. Dazu legen wir auch gemeinsam mit den Schülern in den Schulen u.a. Kompostiermöglichkeiten an, so dass eine schuleigene Fortsetzung gewährleistet wird.

Themenbereiche:

Organische Abfälle kompostieren – Denn die Natur kennt keinen Abfall

Kompostierung bezeichnet den biologischen Prozess, bei dem verwertbares organisches Material unter Zufuhr von Sauerstoff zersetzt wird. Ein Produkt dieses Zersetzungsprozesses mittels Bakterien und Pilzen ist Humus. Heute machen sich sowohl Hobbygärtner, Landwirte als auch industrielle Abfallverwerter, den Kompostierungsprozess zu Nutze, um aus Küchen- und Gartenabfällen, Bioabfall und Grünschnitt Kompost zu erzeugen. Die dabei gewonnene nährstoffreiche Komposterde wird als Bodenverbesserer in der Landwirtschaft und im eigenen Garten verwendet.

Wir beantworten hier wichtige Fragen für den Aufbau eines Komposthaufens bzw. –systems in der Schule und im eigenen Garten:

  • Wie verläuft der Prozess der Kompostierung und was muss man dabei beachten?
  • Was gehört eigentlich alles auf den Komposthaufen?
  • Wie legt man eigentlich einen Komposthaufen an?
  • Welche Qualitätskriterien muss an einen Kompost gelegt werden?

Papier und Papierrecycling – Kostbarer Wertstoff mit Bedeutung für die Umwelt

Papier ist ein sehr kostbarer Wertstoff, dessen Recycling und Wiederverwertung als Altpapier von beträchtlicher Bedeutung für unsere Umwelt ist. Bereits kleine Kinder wissen, dass Papier aus Holz hergestellt wird. Doch kaum einem ist bewusst, dass die Papierherstellung sehr ressourcenzehrend ist und dafür sehr viel Energie und beträchtliche Mengen Holz benötigt werden.

Die einzige Alternative, wenn wir die noch bestehenden Urwälder mit ihrer Vielfalt an Tieren und Pflanzen sowie unser Klima schützen wollen, sind daher die vermehrte Nutzung von Recyclingpapier und ein sparsamerer Umgang mit neuem Papier.

In der praktischen Umsetzung werden wir mit den Schülern selbst Papier herstellen und anhand der Schöpfmethode den Herstellungsprozess praktisch umsetzen. Durch die Verwendung von unterschiedlichen Ausgangsmaterialien wird deren Einfluss auf die Produktqualität und die Verwendbarkeit der hergestellten Produkte dargestellt. Die selbst produzierten Erzeugnisse können die Schüler im Anschluss mit nach Hause nehmen, um damit auch die Familien in dieses Projekt mit einzubinden.

Recycling bedeutet Wiederverwerten – Weil Abfall nicht immer Abfall ist

Als Recycling oder Wiederverwertung wird jedes Verfahren bezeichnet, das Abfallmaterialien für die Herstellung neuer Produkte einsetzt. Genauso ist darunter aber auch die Vergärung und Kompostierung von Bioabfällen zu verstehen, wobei Strom, Wärme und humusreicher Kompost entstehen (siehe Themengebiet Kompostierung). Die „Wiederverwertung“ von alten, abgenutzten, defekten oder nicht mehr benötigten Produkten, die als Abfall entsorgt werden, wird immer wichtiger. Zum einen wird durch stoffliches Recycling Müll vermieden, der ansonsten „nur“ energetisch genutzt werden könnte. Zum anderen sind die in den Artikeln enthaltenen Materialien bei einer zunehmenden Verknappung natürlicher Ressourcen wertvolle Rohstoffe.

Die Abfälle werden vor dem Recycling in einer Recyclinganlage aufbereitet (z. B. zerkleinert) oder in ihre verschiedenen Ausgangsmaterialien zerlegt, bevor daraus dasselbe oder ein neues Produkt entstehen. Eine sorgfältige Abfalltrennung, am besten bereits am Entstehungsort, und eine wirkungsvolle technische Aufbereitung sind absolut notwendig für ein hochwertiges Recycling. Ein jeder kann dazu beitragen, indem er den Abfall schon zu Hause richtig trennt und alle Abfälle, die nicht vor der Haustür abgeholt werden, zu den Recyclinghöfen bringt.

An einem „Upcyclingtag“ sollen die Schüler aus selbst mitgebrachtem Abfall neue Produkte herstellen. Dabei werden einerseits die Arbeitsschritte vom Sortieren, über die Aufbereitung bis zur Verwendung beleuchtet. Andererseits werden die Möglichkeiten der Wiederverwendung dargestellt und die Schüler dazu angeregt eigene Produktideen zu generieren. Durch die Mitnahme der selbst herstellten Produkte zu den Familien werden diese wiederum in das Projekt eingebunden.

Abfallvermeidung für unsere Umwelt – weil der beste Abfall der ist, der gar nicht anfällt

Weltweit droht eine dramatische Rohstoffverknappung bereits in dieser Generation. Daher sollte sich jeder Einzelne darüber Gedanken machen, ob er wirklich immer das neueste Handy, den neuesten Fernseher oder auch die dreißigste Jeans benötigt, und wie er persönlich Abfall vermeiden kann. Zum Erhalt unseres Lebensstandards muss der Material- und Energieverbrauch in den reichen Ländern und hoch industrialisierten Ländern durch gezielte Maßnahmen deutlich sinken. Sorgfältige Abfalltrennung und eine wirkungsvolle Abfallverwertung sind dafür unverzichtbar. Am besten ist jedoch die Abfallvermeidung.

Jeder kann zur  Abfallvermeidung beitragen durch überlegten Einkauf, wie z. B. durch Kauf von frischen, unverpackten Lebensmitteln, der Nutzung von Mehrwegsystemen bei Getränken und der Vermeidung von Plastiktüten. Viele Gegenstände, die für den einen nicht mehr wichtig sind, würden anderen noch Freude machen. 

Auf Flohmärkten oder über Gebrauchtbörsen ist die Weitergabe von noch funktionstüchtigen Gegenständen an andere ganz einfach. Auch Geschenke lassen sich attraktiv ohne Papier verpacken. Für alle diese Möglichkeiten werden durch die Schüler praktische Umsetzungsideen gesammelt.

Kooperationspartner

Um eine möglichst hohe Breitenwirkung zu erreichen wird die Maßnahme in enger Zusammenarbeit mit lokalen Schulen und Bildungsträger durchgeführt. Dabei werden die Schüler selbst mit praktischen Aufgaben betraut, so dass sich dies deutlich von einem klassischen Schulunterricht und den traditionellen Bildungsmethoden unterscheidet, unter dem Motto:

Wissensvermittlung durch Praxis und Anwendung“.

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